Bisher dachte wohl kaum jemand an den japanischen Autobauer Suzuki, wenn es um den Dieselskandal ging. Das dürfte sich jetzt geändert haben: Ermittler der Frankfurter Staatsanwaltschaft haben sich den deutschen Geschäftsräumen des Konzerns einmal intensiver gewidmet – es besteht Betrugsverdacht.

Niederlande haben Suzuki seit Jahren im Visier

Ermittler der Frankfurter Staatsanwaltschaft haben jüngst die deutschen Geschäftsräume des japanischen Autoherstellers Suzuki durchsucht. Ob es einen konkreten Auslöser gab, ist zwar nicht bekannt – der Grund hingegen schon: Verdacht auf den Einbau manipulierter Motoren. Die niederländische Fahrzeugzulassungsbehörde RDW ermittelt gegen den Konzern bereits seit Jahren.

Aber nicht nur Suzuki steht im Fadenkreuz – auch auf Fiat Chrysler Automobiles (FCA), jetzt Stellantis, haben die Ermittler ein Auge geworfen, in Deutschland und den Niederlanden gleichermaßen. Immerhin lieferte das Unternehmen die Motoren an Suzuki. Und dass FCA selbst im Dieselskandal mitmischt, ist bereits bekannt.

Hinweis: 22.000 verkaufte Fahrzeuge
Suzuki soll hierzulande mehr als 22.000 Fahrzeuge verkauft haben, an denen es zu Manipulationen an der Abgastechnik gekommen ist.

Dabei beschränkten sich die Durchsuchungen nicht bloß auf deutsche Geschäftsstellen von Suzuki und Stellantis. Auch an den Standorten im italienischen Corbetta und im ungarischen Esztergom verschafften sich Ermittler einen Einblick, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Beweissuche für Schummeleien im Abgasskandal

Die Ermittler erhofften sich im Zuge der Durchsuchungen Belege dafür zu finden, dass die Manager von Suzuki und seinerzeit FCA von den Schummeleien an den Motoren gewusst und die Manipulationen billigend in Kauf genommen haben. Dazu wurden Kommunikationsdaten, Software und Planungsunterlagen durchforstet. Veröffentlichte Ergebnisse gibt es bislang keine.

So soll Suzuki getrickst haben

Die Tricksereien an den Motoren in den Suzuki-Fahrzeugen unterscheiden sich nicht von denen anderer am Dieselskandal beteiligter Autokonzerne: Die Motoren-Software wurde dahingehen manipuliert, dass die Fahrzeuge erkannten, wann sie sich im Prüfstand befanden oder auf der Straße. Dementsprechend wurde die Abgasreinigung hoch bzw. heruntergefahren oder ganz abgeschaltet.

Ganz konkret soll es an folgenden Suzuki-Modellen zu Manipulationen gekommen sein:

  • SX4 S-Cross
  • Swift
  • Vitara

In allen Fahrzeugen sind Motoren von FCA/Stellantis verbaut.

Suzuki schweigt zu Vorwürfen

Suzuki selbst schweigt zu den Vorwürfen. Im Heimatland Japan hat der Fahrzeugbauer hingegen bereits vor Jahren (2016) eingeräumt, seine Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Das Eingeständnis bezog sich damals allerdings auf unerlaubte Testmethoden zur Ermittlung des Spritverbrauchs, nicht auf Manipulationen an der Motorsteuerung.

Was Suzuki-Halter:innen jetzt tun können

Wie bereits erwähnt, liegen noch keine Ermittlungsergebnisse vor. Dass Suzuki-Halter:innen aber durchaus Anspruch auf Schadensersatz haben können, lässt indes schon die Herkunft der Motoren aus dem Hause FCA/Stellantis vermuten. Schließlich beschäftigen sich aktuell zahlreiche Gerichte mit Klagen gegen den italienischen Autobauer – die Urteile fallen durchaus verbraucherfreundlich aus.

So haben auch rightmart Rechtsanwälte bereits erfolgreich Schadensersatz für einen unserer Mandanten erwirkt: Sieg gegen Fiat Italy S.p.A. zum Jahresabschluss. Ausführliche Informationen zum Suzuki Abgasskandal finden Sie zudem hier: Suzuki Abgasskandal: Ansprüche prüfen und einfordern.

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