Sportwettenanbieter: Ein Marktcheck

Online-Wettanbieter gibt es viele. Die sogenannte Whitelist der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) umfasst aktuell 29 lizenzierte Betreiber. Darunter finden sich im Sportwettenbereich z.B.:

  • Bet-at-home
  • Betkick
  • Betway
  • Cashpoint
  • Interwetten
  • Tipico

Hinweis: Whitelist

Die Whitelist ist eine Sportwettenanbieter-Übersicht derer, die eine gültige Lizenz der GGL für Online-Wetten besitzen. Die aufgeführten Betreiber müssen sich an bestimmte Auflagen halten. Viele tun aber genau das nicht – und betreiben damit illegales Glücksspiel. Darauf gehen wir im weiteren Verlauf noch genauer ein.

2023 gingen allein auf das Konto der gelisteten Unternehmen Umsätze in Höhe von rund 2 Mrd. EUR. Online-Glücksspiel ist ein Profit-getriebenes Geschäft, in dem Regularien vonseiten der Online-Wettanbieter oft hinten angestellt werden – mit zum Teil verheerenden Folgen für Spieler:innen. Wettsucht und ein daraus resultierender finanzieller Ruin mit weiteren Folgen sind keine Seltenheit.

Schäden von Spieler:innen durch Sportwettenanbieter

Online-Sportwetten üben auf Spieler:innen einen enormen Reiz aus. Nicht alle können damit umgehen und verfallen einer Wettsucht. Verschiedene Faktoren begünstigen dabei das Entstehen der Sucht. Um Beispiele zu nennen:

  • Der Glaube, durch Taktik oder Wissen den Spielausgang beeinflussen zu können, lässt Zweifel schwinden.
  • Schnelle Ergebnisse nach dem Einsatz verändern zusätzlich das Bewusstsein.
  • Die Einsatzhöhe wird mitunter verschleiert, was die Risikobereitschaft fördert.

Die Zahlen sprechend dabei eine klare Sprache: Laut Glücksspielatlas 2023 gibt es rund 1,3 Mio. Menschen mit einer Glücksspielstörung – Grund genug also, die Online-Wettanbieter in Deutschland mittels strenger Regularien in ihren teils Sucht-fördernden Praktiken einzuschränken. 

Online-Wettanbieter: Kommt der Spielerschutz zu kurz?

Seit Ende 2020 sind Online-Sportwetten legal möglich. Grund dafür ist die Aufhebung eines bis dahin geltenden Vergabe-Stopps von Glücksspiel-Konzessionen, die für den deutschen Markt benötigt werden. Die Lizenzinhaber, sprich die Sportwettenanbieter, müssen sich dabei an bestimmte Regularien halten, die sich aus dem Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) ergeben und vornehmlich auf den Spielerschutz abzielen. Zu den Zielen des GlüStV gehören etwa:

  • die Verhinderung von Glücksspiel- und Wettsucht,
  • Lenkung des Spielerverhaltens hin zu legalen Glücksspiel-Angeboten,
  • Sicherstellung des Kinder- und Jugendschutzes,
  • Förderung von ordnungsgemäßem Glücksspiel sowie Schutz vor Betrug und Folgekriminalität.

Daraus ergeben sich verschiedene Auflagen, an die sich deutsche Online-Wettanbieter halten müssen. Neben der Konzessionspflicht umfassen diese unter anderem:

  • Identitätskontrollen bei Spieler:innen,
  • die Einhaltung eines Sperrverfahrens,
  • die Einhaltung eines monatl. Einzahlungslimits in Höhe von 1.000 EUR/Spieler:in,
  • ein Verbot der Cash-out-Funktion.

Inwiefern sich die Sportwettenanbieter mit ihren Online-Angeboten an diese und weitere Bedingungen halten, bleibt fraglich. Ein Blick ins Internet verrät z.B.: Die verbotene Cash-out-Funktion wird bei Online-Sportwetten zuhauf von lizenzierten Betreibern bereitgestellt. Ebenso finden sich Sportwettenanbieter ohne Limit. Das wirft kein gutes Licht auf die Regulierung des Glücksspielmarktes. Immerhin legt das nahe, dass es an Kontrollen mangelt, die überprüfen, ob und in welchem Umfang sich die lizenzierten Online-Wettanbieter an die für sie geltenden Auflagen halten.

Wichtig: Sportwettenanbieter ohne Lizenz

Auch wenn Online-Wettanbieter in Deutschland eine Lizenz benötigen – in der Vergangenheit haben sie sich daran nicht gehalten. Dabei kann illegales Glücksspiel für die Betreiber teuer werden. Mehrere Urteile um Online-Sportwetten bestätigen, dass Spieler:innen ihre Verluste zurückfordern können, wenn Wettanbieter ohne deutsche Lizenz agiert haben bzw. agieren. Weitere Infos dazu finden Sie hier.

Seriöse Wettanbieter: Gibt es die überhaupt?

Wer sie im Internet sucht, findet sie schnell: seriöse Online-Wettanbieter – zumindest auf den ersten Blick. Ob sie jedoch den Vorgaben gemäß GlüStV tatsächlich entsprechen, bedarf einer genauen Prüfung. Nach unserer Erfahrung bedeutet eine Lizenzinhaberschaft nicht, dass alle Regularien eingehalten werden. Aus Verstößen ergeben sich mitunter Erstattungsansprüche bei Verlusten.

Wichtig in dem Zusammenhang ist: Bis Ende 2020 gab es überhaupt keine legalen Online-Wettanbieter in Deutschland, da keine Lizenzen für den deutschen Markt ausgegeben wurden. Das bedeutet, dass Spieler:innen, die insbesondere in den Jahren zuvor Sportwetten bei Online-Anbietern platziert haben, ihre Verluste zurückfordern können. Dabei können sich die Ansprüche jedoch auch weiter in die Zukunft erstrecken.

Hinweis: Erstattungen bis zu 10 Jahre rückwirkend möglich

Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt ein Wettanbieter eine Konzession erhalten hat, können sich Ansprüche auf die Erstattung von Verlusten über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahre erstrecken. Wir liefern Ihnen eine kostenlose Ersteinschätzung zu Ihren Erfolgsaussichten.

Entscheidend ist, zu welchem Zeitpunkt ein Online-Wettanbieter seine Lizenz erhalten hat – und ob überhaupt. Daran bemisst sich Ihr Erstattungszeitraum.

Legalen Online-Wettanbieter erkennen: Optionen

Betreiber von Sportwetten, die mit gültiger Lizenz agieren, werden von der GGL gelistet. Die Behörde stellt auf ihrer Website eine sogenannte Whitelist zur Verfügung. Entsprechende Hinweise finden sich dabei auch auf der Website der Online-Wettbetreiber. Die sind dazu verpflichtet, auf der Startseite über die staatliche Erlaubnis zu informieren. Auch ein Prüf- und Erlaubnissiegel kann sich auf der Seite finden, das ist jedoch nicht verpflichtend.

Wir holen Ihnen Ihre Wettverluste zurück

Unser Kanzlei-Team fordert Ihre Verluste durch illegale Online-Sportwetten zurück und setzt so Ihre Rechte durch.

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Quellen: