* Bei der Rückerstattung von Verlusten bei Online-Glücksspiel pflegen wir eine exklusive Kooperation mit der Gamesright GmbH. Während die Rechtsdienstleistungen durch uns, die rightmart Rechtsanwaltsgesellschaft mbH erfolgen, agiert die Gamesright GmbH als Prozessfinanzierer. Die erste Kontaktaufnahme erfolgt dabei über unseren Kooperationspartner.

Online-Sportwetten: Milliarden-Geschäft für Anbieter

Es ist keine große Sache, eine Sportwette online abzuschließen. Das schwierigste könnte es sein, sich für einen Anbieter zu entscheiden – es gibt sie zuhauf. Sportwetten über das Internt sind ein Milliarden-Geschäft. Allein 2023 wurden Umsätze in Höhe von rund 2 Mrd. EUR verzeichnet. Dabei beziehen sich die nur auf legale Anbieter.

Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass die Nutzer:innen von Online-Glücksspielen etwa die Hälfte ihrer Zeit auf Internetseiten illegaler Anbieter verbringen.

Hinweis: Deutscher Sportwettenverband

Der DSWV ist ein Zusammenschluss deutscher und europäischer Sportwettenanbieter. Der Verein fokussiert sich auf Sportwettenregulierungen, die Anbieter und Verbraucher:innen gleichermaßen berücksichtigen.

Es gibt viele schwarze Schafe unter den Betreibern von Online-Wettgeschäften. Dazu zählen auch diejenigen, die nunmehr legal auf dem Markt vertreten sind. Der Grund: Lange Zeit waren Sportwetten über Online-Plattformen in Deutschland nicht erlaubt.  Und dagegen hat so ziemlich jeder Anbieter verstoßen. Alle setzten sich über die Lizenzpflicht hinweg und bedienten sich vermeintlicher juristischer Schlupflöcher, indem sie sich z.B. auf Lizenzen aus Malta oder Gibraltar beriefen. Die Konsequenzen bekommen sie jetzt zu spüren.

Verbraucher:innen, die im Zuge illegaler Online-Sportwetten Verluste hinnehmen mussten, können sich diese nun zurückholen. Sind auch Sie betroffen? Wir helfen Ihnen, ohne dass Sie weitere Risiken eingehen müssen. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.

Wichtig: Sportarten bei Wettgeschäften

Online-Sportwetten beziehen sich neben Fußball auf zahlreiche weitere Sportarten. Darunter finden sich bspw. auch Basketball, Pferderennen, Tennis und/oder Boxen. Das erweitert den Kreis der Zielgruppe enorm.

Werfen wir einen Blick auf Regelungen für Online-Sportwetten nach dem Gesetz.

Entwicklung der Rechtslage um Online-Sportwetten

Wir haben es bereits erwähnt: Legale Online-Sportwetten in Deutschland gab es nicht immer. Tatsächlich werden entsprechende Lizenzen erst seit Ende 2020 vergeben. Während Wettgeschäfte zeitweise ausschließlich in Staatshand lagen – private Anbieter waren gänzlich von der Branche ausgeschlossen – kam es 2012 zu einem kompletten Verbot in Deutschland.

Auslöser dafür war eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH), der den Markt für alle Anbieter öffnen wollte. Hierbei war es den einzelnen Ländern erlaubt, im Rahmen ihrer Gesetzgebungskompetenz eigene Rechtsregeln zu definieren, innerhalb derer Online-Sportwetten stattfinden dürfen. Für das Veranstalten von Online-Sportwetten verlangte der deutsche Gesetzgeber das Vorhandensein einer deutschen Lizenz. Über diese Vorgabe hat sich die Glücksspielbranche hinweggesetzt und gültige Konzessionen dennoch Online-Sportwetten angeboten.

Glücksspielstaatsvertrag: Grundlage für legale Sportwetten online

Mit dem dritten Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) wurden Anpassungen an der rechtlichen Grundlage für Online-Sportwetten in Deutschland vorgenommen. In Kraft getreten ist der zu Mitte 2021. Seit dem sind das Angebot und die Nutzung von Sportwettgeschäften vereinheitlicht. Damit einher gehen unterschiedliche gesetzliche Regelungen. Darunter finden sich bspw.:

  • Nutzer:innen von Wettangeboten dürfen monatlich max. 1.000 EUR über alle Anbieter hinweg einsetzen – das Risiko von Spielsucht soll so gemindert werden.
  • Live-Wetten unterliegen strengen Beschränkungen – auch hier steht der Spielerschutz im Mittelpunkt.

Mit OASIS und LUGAS wurden zwei Aufsichtsysteme etabliert, die den Zugang zu Glücksspielangeboten offline als auch online einschränken sollen. Spieler:innen  müssen sich dabei eigenständig registrieren.

Die Regelungen nach dem GlüStV zielen zwar in weiten Teilen auf den Schutz der Spieler:innen ab – insbesondere auf die Risikominimierung. Auf dem deutschen Online-Sportwetten-Markt tummeln sich jedoch nach wie vor zahlreiche illegale Anbieter, die losgelöst von jeglichen Regularien agieren.

Hinweis: 1,3 Mio. Menschen von Glücksspielstörung betroffen

Laut dem Glücksspielatlas 2023 sind deutschlandweit etwa 1,3 Mio. Menschen von einer Glücksspielstörung betroffen. Daraus ergeben sich soziale Kosten in Höhe von rund 7 Mrd. EUR.

Es ist also Fakt: Die Gefahr für Nutzer:innen von Online-Plattformen für Sportwetten, einen unseriösen Anbieter zu erwischen, ist nach wie vor hoch. Immer noch werden Sportwetten ohne deutsche Lizenz über das Internet angeboten. Wie aber erkennen Spieler:innen, ob ein Online-Sportwetten-Anbieter eine Konzession besitzt oder nicht?

Sportwetten online: Wann sind sie legal, wann illegal?

Legale Sportwetten-Anbieter verfügen über eine entsprechende Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Damit ist gewährleistet, dass alle rechtlichen Anforderungen nach dem GlüStV vom jeweiligen Wettanbieter erfüllt werden. Das wird zudem regelmäßig überprüft. Auf der Internetseite des GGL finden Sie eine Liste mit allen lizenzierten Sportwetten-Anbietern. Den Link stellen wir Ihnen hier zur Verfügung. Aktuell sind dort 29 Unternehmen im Bereich der Sportwetten gelistet.

Hinweis: Informationen über staatliche Erlaubnis

Lizenzierte Glücksspiel-Anbieter sind dazu verpflichtet, auf der Startseite ihrer Website über ihre staatliche Erlaubnis zu informieren. Ggf. findet sich zudem ein Prüf- und Erlaubnissiegel des GGL. Das anzubringen ist jedoch nicht verpflichtend.

Sind Sie auf einen Anbieter gestoßen, der nicht in der Liste auftaucht, raten wir Ihnen von Wettgeschäften ab. Der Anbieter verfügt über keine gültige Lizenz, wodurch die Sportwett-Geschäfte in aller Regel illegal sind. Dass Sie auf ein „schwarzes Schaf“ stoßen, ist dabei nicht abwegig. Nach wie vor sind zahlreiche Anbieter auf dem Markt, die illegal Online-Sportwetten offerieren. Das birgt Gefahren.

Gefahren von Sportwetten

Sportwetten sind Glücksspiele, immerhin entscheidet der Zufall, ob Sie gewinnen oder verlieren. Und es geht um Geld – mitunter um viel Geld. Insbesondere bei illegalen Sportwetten, die online abgeschlossen werden, fehlt es an gesetzlich vorgeschriebenen Regularien, die das Risiko von Verlusten eingrenzen. Dabei bergen Wettgeschäfte die Gefahr einer Abhängigkeit.

Eine Reihe von Faktoren begünstigt dabei die Entstehung von Sucht:

  • Spieler:innen fühlen sich in das Spiel eingebunden und glauben durch Taktik oder Wissen den Spielausgang beeinflussen zu können. Und doch hängt Glücksspiel vom Zufall ab – auch bei Online-Sportwetten.
  • Schnelle Ergebnisse nach einem Einsatz verändern das Bewusstsein.
  • Der Spielreiz wird durch unregelmäßige Gewinne befeuert. Verluste blendet das Gehirn leichter aus. 
  • Je nach Bezahlart wird die Höhe der Einsätze verschleiert. Das fördert die Risikobereitschaft.

Erst einmal in der Sucht gefangen, führt die Abhängigkeit nicht selten zu weiteren schwerwiegenden Problemen. Darunter finden sich z.B. Schuld- und Schamgefühle, Depressionen, Alkohol- und Drogenmissbrauch, familiäre Konflikte bis hin zu Trennung und Scheidung sowie Verschuldung und Arbeitsplatzverlust.

Bei all den möglichen Folgen, erscheint es lediglich ein geringer Trost, dass sich Sportwetten-Verluste zurückholen lassen, sofern diese bei Wetten über illegale Anbieter verloren gegangen sind.

Online-Sportwetten: So gibt’s Geld zurück

Haben Sie vor 2021 Online-Sportwetten getätigt, bestehen für Sie gute Chancen, verloren geglaubte Wetteinsätze zurückzuholen. Das bestätigen mittlerweile zahlreiche Urteile, allem voran ein Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) gegen den Online-Sportwetten-Anbieter Tipico. Auch wenn es sich dabei genau genommen um einen Beschluss handelt und nicht um ein Urteil, zeigt dieser, dass sich die Anbieter von Online-Sportwetten gleichlautenden Urteilen nicht entziehen können.

Hinweis: Unterschied Beschluss vs. Urteil

Bei einem Beschluss handelt es sich zwar um eine gerichtliche Entscheidung, jedoch um keine endgültige. Die fällt erst mit einem Urteil. Allerdings besitzt der BGH-Beschluss Tragkraft für weitere Entscheidungen im Online-Sportwetten-Komplex. Vorausgegangene Beschlüsse werden in einem späteren Urteil von wesentlicher Bedeutung sein.

Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Ihre Sportwetten online über bet365, Bwin, Tipico oder einen anderen Anbieter platziert haben, denn: Kein einziger Anbieter hatte vor Oktober 2020 eine erforderliche Erlaubnis. Damit waren Online-Sportwetten verboten.

BGH-Urteil zu Online-Sportwetten

Der BGH hat im Kontext illegaler Online-Sportwetten zwei Beschlüsse gefasst: In seinem ersten vom 22.03.2024 stellte das oberste deutsche Zivilgericht fest, dass Sportwetten in Deutschland über Jahre illegal gewesen sein dürften und sich daraus ein Rückzahlungsanspruch ergibt. In seinem zweiten Beschluss vom 25.07.2024 bestätigten die Richter:innen die Rechtsauffassung erneut und gehen noch einen Schritt weiter: Sie argumentieren, dass alleine das Nichtvorhandensein der erforderlichen Lizenz zur Rückforderung führt, ohne dass es darauf ankommt, ob das Sportwetten-Angebot die per Gesetz vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen erfüllt hat. 

Während der BGH bei seiner ersten Entscheidung noch von einer Vorlage des Falls beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) absah, wurde der zweite Beschluss nun doch vorgelegt. Der Grund für die Vorlage sind unterschiedliche Ausgangslagen. So steht im zweiten Fall gegen den Wettanbieter Tipico die Frage im Raum, inwieweit die Tatsache, dass das Unternehmen keine Lizenz hatte, eine solche aber beantragt hatte, der Bewertung des BGH  entgegensteht, dass alleine schon die Nicht-Existenz der Lizenz zur Rückforderung führt.Im ersten Fall erfüllte der Sportwetten-Anbieter erst gar nicht die geforderten Vorgaben bezüglich der Schutzmaßnahmen für Spieler:innen. Im zweiten Fall war die Einhaltung der nötigen Schutzmaßnahmen noch nicht endgültig geklärt.

Wichtig: Schutzmaßnahmen

Der GlüStV enthält eine Reihe an Vorgaben zum Schutze der Spieler:innen. Dazu zählt bspw. eine Einsatzbeschränkung von max. 1.000 EUR im Monat. Anbieter von Online-Sportwetten müssen unterbinden, dass diese Grenze überschritten wird. Diese Auflage hat das Unternehmen im ersten Fall nicht erfüllt.

Nach der Vorlage zum EuGH wiegen sich die Online-Sportwetten-Anbieter teilweise in Sicherheit – zu Unrecht. Denn: Selbst wenn der EuGH entgegen der Auffassung des BGH zu dem Schluss kommt, dass alleine die Nicht-Existenz der Lizenz für die Rückforderung noch nicht ausreicht, wenn eine Lizenz beantragt wurde, so bestehen immer noch unabhängig davon Rückforderungsansprüche, wenn gegen die geltenden Regularien zum Schutz der Spieler gem. GlüStV verstoßen wurde und das den Anbietern zur Last gelegt werden kann.

Möchten Sie eine Einschätzung auf Ihre Erfolgsaussichten erhalten, kommen Sie auf uns zu. Wir setzen Ihre Rechte ohne weitere Risiken für Sie durch. Mehr Informationen zu unseren Services erhalten Sie hier.

Weitere Sportwetten-Urteile aus 2024 und 2023

Nicht nur der BGH hat seine Position angesichts illegaler Online-Sportwetten klargemacht. Noch vor dessen Beschluss sind bereits einige Urteile ergangen, die den betroffenen Spieler:innen Rückzahlungsansprüche zugestehen.

Die Klagen der Betroffenen richteten sich dabei gegen verschiedene Anbieter: Tipico, Betway, bet3000, Bwin, bet365.

Beispielhaft nennen wir Ihnen einige Online-Sportwetten-Anbieter, gegen die Urteile von verschiedenen Gerichten ergangen sind:

  • Tipico: Landgericht (LG) Magdeburg vom 16.10.2023, LG Ellwangen vom 7.09.2023, LG Bielefeld vom 02.10.2023, Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe vom 19.12.2023.
  • Betkick: OLG Dresden vom 31.05.2023.
  • Betway: LG Meiningen vom 11.12.2023, LG Göttingen vom 15.02.2024.

Klage gegen Online-Sportwetten-Anbieter: Ihre Optionen

Für die Rückforderung von Sportwetten-Verlusten aus Online-Geschäften sind zweierlei Faktoren entscheidend:

  1. Sie haben Ihre Wetten vor Oktober 2020 platziert.
  2. Sie wussten nicht, dass die angebotenen Online-Sportwetten illegal waren.
  3. Ihr Anbieter hatte keine gültige Lizenz.

Wichtig: gültige Lizenz

Weil Online-Glücksspiel zwischen 2012 und Ende 2020 in Deutschland grundsätzlich verboten war, ist auszuschließen, dass auch nur ein einziger Anbieter über eine entsprechende Lizenz verfügt hat. Sofern Sie Punkt 1 und 2 also abhaken können, ergibt sich Punkt 3 automatisch.

Dabei müssen Sie als Betroffene:r keine weiteren Risiken fürchten. Möchten Sie Klage gegen einen Online-Sportwetten-Anbieter erheben, sind wir an Ihrer Seite. Wir setzen Ihre Rechte durch, übernehmen die Finanzierung und die gesamte Prozessführung.

Wir holen Ihnen Ihre Wettverluste zurück

Unser Kanzlei-Team fordert Ihre Verluste durch illegale Online-Sportwetten zurück und setzt so Ihre Rechte durch.

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