Die Mindestlohnkommission berät in regelmäßigen Abständen über die Anpassung der bundesweiten Lohnuntergrenze. Vergangenen Freitag hat das Gremium seine Empfehlungen für die kommenden zwei Jahre vorgestellt. Trotz Einigung liegen die Zahlen damit aber unter den Erwartungen, die der Koalitionsvertrag gesetzt hat.

13,90 EUR Mindestlohn ab 2026

Seit seiner Einführung im Jahr 2015 wurde und wird der Mindestlohn regelmäßig angepasst. Die Mindestlohnkommission stellt dabei einen der wichtigsten Akteure dar: Sie schlägt der Bundesregierung alle zwei Jahre eine Neuberechnung der Mindestvergütung vor, die u.a. auf der aktuellen Wirtschafts- und Lohnentwicklung basiert.

Letzten Freitag präsentierte das Gremium schließlich seinen Vorschlag für die Jahre 2026 und 2027. Der Mindestlohn soll über die nächsten zwei Jahre hinweg erst auf 13,90 EUR (in 2026) und dann auf insgesamt 14,60 EUR (in 2027) pro Stunde ansteigen. Damit sieht die Kommission 2026 ein Plus von 190 EUR brutto im Monat für Mindestlohnbeschäftigte vor:

Koalitionsvertrag spricht von 15 EUR Mindestlohn für 2026

Der Anstieg des Mindestlohns bleibt hinter den Erwartungen, die der Koalitionsvertrag von Union und SPD gesetzt hat. Dort hieß es, dass 2026 ein gesetzlicher Mindestlohn von 15 EUR erreichbar sei. Gleichzeitig betonten beide Parteien jedoch die Unabhängigkeit der Kommission und überließen die Entwicklung der unteren Einkommensgrenze dem Gremium.

Hinweis: Mindeslohnkommission
Die Mindestlohnkommission ist eine Gruppe von Fachleuten, die eine zentrale Rolle bei der Festlegung des gesetzlichen Mindestlohns einnimmt. Sie besteht aus Vertreter:innen von Arbeitgebern und Gewerkschaften, die politisch unabhängig sind und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Anpassungen an der Lohnuntergrenze vorschlagen.

Umsetzung durch die Politik

Nach der Einigung innerhalb der Mindestlohnkommission ist jetzt die Bundesregierung gefragt. Sie muss das Verhandlungsergebnis noch per Verordnung in geltendes Recht überführen. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat schon am Freitag angekündigt, alle dafür notwendigen Schritte in die Wege zu leiten. Die offizielle Bestätigung des neuen Mindestlohns ist damit nur noch reine Formsache.

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