Airbus will Stellen abbauen und stellt Mitarbeitern derzeit großzügige Abfindungen in Aussicht, wenn sie freiwillig das Unternehmen verlassen. Es gibt für Mitarbeiter durchaus gute Argumente, die Angebote anzunehmen - allerdings spricht auch einiges dagegen. Was Mitarbeiter wissen sollten.

Airbus kommt nicht ohne Stellenabbau durch die Krise, das ist schon länger bekannt. Mehr als 5.000 Stellen will der Flugzeugbauer in Deutschland streichen. Denn inzwischen erwartet niemand in der Branche, dass die Nachfrage nach Flugzeugen schnell wieder wächst.

Airbus erwartet auch in den kommenden Jahren leere Auftragsbücher

Bei kleinen Maschinen erwartet Airbus, dass sich die Nachfrage schon 2022 wieder erholen könnte, doch erst 2025 rechnet man damit, wieder so viele Langstreckenflugzeuge verkaufen zu können wie vor der Krise.

Nach Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern ließ sich Airbus darauf ein, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen und will stattdessen die Kurzarbeit bis Ende 2021 verlängern.

Airbus bietet Abfindungen und Übergang in Transfergesellschaft

Um die Anzahl der Beschäftigten zu reduzieren, setzt Airbus zunächst auf Abfindungsprogramme statt Kündigungen und ist bereit, sich den Stellenabbau einiges kosten zu lassen.

Hinweis: Die Kernpunkte des Airbus-Abfindungspakets

Die Abfindungsvereinbarungen bei Airbus sehen in den meisten Fällen vier Hauptbestandteile vor:

  • Abfindung in Höhe von X Monatsgehältern: Wie es bei Abfindungszahlungen üblich ist, ist die Höhe der Zahlungen nach Alter und Dauer der Betriebszugehörigkeit gestaffelt.
  • Sockelbetrag: Das sind entweder mehrere Monatsgehälter oder ein Festbetrag.
  • Bonus für diejenigen, die sich bis Ende 2020 für das freiwillige Ausscheiden entscheiden.
  • Wer freiwillig geht, kann seinen Vertrag gleich auflösen lassen, bis zum Ende der Kündigungsfrist bleiben oder wird für bis zu ein Jahr in eine Transfergesellschaft übernommen.

Mitarbeiter sollten Auflösungsverträge auf keinen Fall vorschnell unterschreiben

Wir warnen Mitarbeiter davor, die Angebot ohne eingehende Prüfung zu akzeptieren. Kommt ein Abfindungsprogramm zum Einsatz, suggeriert der Arbeitgeber damit, dass kein weiterer Verhandlungsspielraum besteht und ein Mitarbeiter das ihm unterbreitete Angebot entweder annehmen kann – oder eben nicht.

Tatsächlich sind individuelle Vereinbarungen aber oft möglich – gerade wenn ein Mitarbeiter in Verhandlungen mit guten Argumenten aufwarten kann. rightmart Rechtsanwälte hat es bei Airbus bereits in einem Fall geschafft, im Vergleich zum Abfindungsangebot bessere Konditionen durchzusetzen. Die Einzelfallprüfung lohnt sich also. Lassen Sie ein Abfindungsangebot daher unbedingt von einem fachkundigen Rechtsanwalt prüfen.