Prämienerhöhungen der HUK Coburg aufgrund unzureichender Begründung unwirksam
Private Krankenversicherer müssen ihren Versicherungsnehmern verständlich darlegen, weshalb es zu Beitragserhöhungen kommt. So lauteten eindeutige Urteile des BGH bezugnehmend auf unzulängliche Begründungen von Privatversicherern aus den vergangenen Jahren. Mit klarem Verweis auf § 203 Abs. 5 VVG räumt der BGH Privatversicherten das Recht ein, zu Unrecht erfolgte Prämienerhöhungen zurückzufordern.
Wenngleich sich die Urteile nicht auf die Klagen von HUK Coburg-Versicherten beziehen, besitzen diese Signalwirkung. Denn alle PKV müssen ihren Versicherten Transparenz bei Beitragserhöhungen bieten.
Wichtig: Nachträgliche Anschreiben
PKV versuchen mittels nachträglicher Begründungsschreiben fehlerhafte Beitragserhöhungen zu legitimieren. Damit werden Formfehler allerdings nicht rückwirkend wett gemacht. Das Gegenteil ist der Fall: Die zuletzt erfolgte Prämienerhöhung wird erst zwei Monate nach Zugang des Schreibens beim Versicherten wirksam.
HUK Coburg muss Beiträge erstatten
Stellt sich heraus, dass die HUK Coburg Sie in der Vergangenheit nicht rechtskonform über Beitragserhöhungen informiert hat, steht Ihnen eine Rückerstattung der zu viel gezahlten Beiträge zu. Dabei geht es vor allem um Beitragserhöhungen, die zwischen drei und zehn Jahre zurückliegen.
Klären Sie folgende Fragen:
- Greift die HUK Coburg in ihren Mitteilungen zu Prämienanpassungen auf pauschale Aussagen wie „Kostensteigerung” zurück?
- Wenn ja: Über welchen Zeitraum finden sich diese Verklausulierungen in Ihren Anschreiben?
Die Angabe pauschaler Gründe ist nicht zulässig. Mindestens muss Ihnen die Berechnungsgrundlage genannt werden, auf derer die Beiträge erhöht werden. Im Zweifelsfall raten wir Ihnen, sich Unterstützung von einem Fachanwalt für Versicherungsrecht zu holen. Formfehler sind für Laien nicht immer offensichtlich.
Versicherte der HUK Coburg haben Aussicht auf niedrige Beiträge
Stellt sich heraus, dass Ihre Prämienerhöhungen unwirksam sind, kann das dazu führen, dass Ihr Beitragssatz sinkt. Eine Rückstufung auf den Beitragssatz, der vor der widerrechtlichen Erhöhung durch die HUK Coburg für Sie galt, ist möglich.
Von einem Vorgehen gegen die HUK Coburg können Sie also zweifach profitieren
- um zu viel gezahlte Beiträge zurückzufordern und
- um eine niedrigere Prämie in Ihrem Tarif zu erwirken.
Beitragserhöhungen der HUK Coburg – welche Gründe gibt es?
Beitragserhöhungen privater Krankenversicherungen sind in erster Linie auf gestiegene Gesundheitskosten und/oder eine höhere Lebenserwartung zurückzuführen. Beiden Parametern liegen Schwellenwerte zugrunde. Werden diese überschritten, sind Prämienanpassungen rechtens.
Hinweis: Schwellenwerte
Der Schwellenwert für Gesundheitskosten liegt bei zehn Prozent. Bei der Sterbewahrscheinlichkeit, die eine höhere Lebenserwartung ausdrückt, sind es fünf Prozent.
So bekommen Sie zu viel gezahlte Prämien von der HUK Coburg zurück
Um Ihren vollen Anspruch gegenüber der HUK Coburg geltend machen zu können, raten wir Ihnen, sich Unterstützung von einem Fachanwalt für Versicherungsrecht einzuholen. Denn: Es stehen Rückerstattungen für bis zu zehn Jahren im Raum. Ein Rechtsanwalt weiß, wo anzusetzen ist und gibt Ihnen eine reelle Einschätzung zu Ihren Chancen und Möglichkeiten.
In jedem Fall aber benötigen Sie folgende Unterlagen:
- Ihren Versicherungsvertrag
- Mitteilungen der HUK Coburg zu Beitragserhöhungen aus den vergangenen zehn Jahren
- ggf. Schreiben zu Tarifwechseln
Wie hoch fallen die Rückerstattungen der HUK Coburg aus?
Das lässt sich nicht konkret beziffern. Wie hoch eine Rückerstattung ausfällt, hängt von Ihrem jeweiligen Tarif ab sowie vom Zeitraum, über den Sie unwirksame Prämien gezahlt haben. Fest steht aber, dass Ihnen nicht nur die reinen Prämien erstattet werden müssen, sondern auch die Zinsen.
Wichtig: Verjährungsfrist
Um zu vermeiden, dass Ihre Ansprüche aufgrund der Verjährungsfrist entfallen, raten wir Ihnen, zeitnah aktiv zu werden. Der Beginn der Verjährungsfrist wurde jetzt auf Ende 2020 festgelegt. Doch spielt auch die Verjährungshöchstgrenze eine Rolle.
Die Verjährungshöchstgrenze ist insofern relevant, als diese bei zehn Jahren liegt. Bedeutet: Es können sich für Sie Rückforderungsansprüche über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren ergeben. Doch kann sich die Höchstgrenze im Laufe der Zeit mindern.
Gekoppelt ist das zudem an eine Voraussetzung: Sie dürfen in der Vergangenheit noch keine Rückforderungsansprüche gegenüber der HUK Coburg geltend gemacht haben.
Unser Kanzlei-Team setzt Ihre Rückforderungsansprüche gegenüber Ihrer privaten Krankenversicherung durch.
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